Erst die Sonne, dann der Notruf
Die Sonne scheint, ein paar weiße Wolken ziehen über den Himmel. Lega und Steni bummeln in der Stadt und freuen sich auf ein Eis.
»Himbeere«, sagt Lega und leckt sich die Lippen.
»Malaga«, sagt Steni und klimpert mit dem Geld in seiner Hosentasche. In diesem Augenblick klingelt Legas Handy.
In den Heften alles rot vor Fehlern?
»Hallo, Hallo!«, ruft eine aufgeregte Stimme so laut, dass auch Steni jedes Wort verstehen kann.
»Hier ist Frau Rosentreu vom Schreibwarenladen Schreibfit. Wir haben nur noch rote Stifte zu verkaufen, alle anderen sind verschwunden! Dem Kaufhaus an der Ecke geht es genauso.
Eben hat auch noch der Schuldirektor angerufen. Alle Kinder müssen mit roter Farbe schreiben! Das sieht nach schrecklich vielen Fehlern aus. Die Kinder weinen schon. Bitte helft!«
Steni schüttelt den Kopf. »Was der sich so alles einfallen lässt, nur um die Kids zu ärgern.«
Kaum hat er den Satz gesagt, ruft er: »Hast du gesehen, da vorn, ein grüner Schwanz! Ihm nach!«
»Was für ein Zufall! Wir haben ihn! Ich melde mich!«, ruft nun auch Lega in ihr Handy und rennt Steni hinterher.
Lurs wittert Gefahr
Die beiden sausen um die Ecke, um die gerade Lurs verschwunden ist.
Hundert Meter weiter trottet das Monster gemütlich dahin. Auf dem Rücken trägt Lurs einen prall gefüllten Sack.
»Da ist er«, keucht Steni und bleibt stehen.
»Da sind sie drin, die Stifte, Kulis, Füller«, flüstert Lega, obwohl Lurs sie gar nicht hören kann.
»Der ist sich ziemlich sicher, dass ihm niemand auf die Schliche gekommen ist«, zischt Steni.
»Den schnappen wir uns.« Lega flüstert immer noch. Wieder laufen sie los.
Als sie dem Monster bis auf zehn Meter nahe gekommen sind, bemerkt Lurs die Verfolger.
»So ein Mist, schon wieder die beiden Kröten!«, murmelt er verdrossen. Lurs hasst es, gehetzt zu werden. Das tut seinem fülligen Körper überhaupt nicht gut. Und schwitzen mag er auch nicht. Aber jetzt heißt es, nichts wie weg.
»Na, du Fettmonster, diesmal kriegen wir dich!«, schreit Steni. Seine Stimme schnappt vor Aufregung über wie im Stimmbruch.
»Denkste«, denkt Lurs. Er hat sich in Windeseile einen Rettungsplan ausgedacht.
Kann Lurs sich retten?
Lurs schlägt einen Haken und springt mit einem Riesensatz über die Straße.
»Wow, wie macht der das?«, staunt Lega.
In diesem Moment kommt ein Bus.
»Schau, er hat seinen Sack verloren!«, ruft Steni.
Tatsächlich, der Sack liegt vor dem Bus.
Tausende Stifte, Füller und Kugelschreiben rollen auf den Asphalt.
Der Bus hält mit quietschenden Bremsen. Die Reifen qualmen.
Bei der Landung auf der anderen Straßenseite zerstört Lurs einen Gartenzaun. Dann verewigt er seine Fußabdrücke noch in einem Blumenbeet.
»Meine Stiefmütterchen, meine schönen Stiefmütterchen!«, kreischt eine Oma.
Lega und Steni ist vor Staunen der Mund offen stehen geblieben.
»Wooh, war das ein Riesensatz.«
Sieg oder Niederlage?
Eine Minute später. Der Busfahrer hat sich überzeugt, dass seine Fahrgäste unverletzt sind, Lega und Steni erwachen aus ihrer Starre. Mit Hilfe einiger Fahrgäste sammeln sie die Stifte ein.
»Hallo Frau Rosentreu«, zwitschert Lega fröhlich in ihr Handy, »die Kinder können jetzt wieder alle Farben verwenden.«
Was denkst du? Ist Lurs als Sieger aus der Verfolgungsjagd hervorgegangen?
Oder ärgert er sich lursig, dass ihm seine fiese Tat misslungen ist?
Wenn du Lust hast, sende deine Hinweise zur Aufklärung des Falles an:
Du bekommst bestimmt eine Antwort!