Pädagogische Definition
Wir sehen LRS und Legasthenie als Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten von Kindern, deren Ursachen sowohl im Begabungsprofil des Kindes (Dispositionen), seinen körperlichen Voraussetzungen (Hörverarbeitung, Sehverarbeitung) als auch in äußeren Einflussfaktoren (Schule, Elternhaus) bzw. in einem Zusammenspiel all dieser Faktoren liegen können.
Medizinische Definition
Die klinisch-medizinische Diagnostik innerhalb der Kinder- und Jugendpsychiatrie möchte feststellen, ob bei dem Kind eine Lese-Rechtschreib-Störung im Sinne einer “Legasthenie” vorliegt oder nicht. Einerseits ist eine Unterscheidung in Störung ja oder nein fragwürdig. Andererseits ist diese Diagnose oft für die Bewilligung oder Ablehnung von Nachteilsausgleich, Notenschutz und finanzieller Unterstützung durch das Jugendamt von Bedeutung.
Zur Vertiefung: Die medizinische Diagnose „Legasthenie“ ist irreführend und schadet den Interessen der Kinder, Büchner, Valtin, Kortländer, Gerlach 2015